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 Kategorie: Gesellschaft Zum jüngsten Beitrag 
Thema: Amoklauf werner - 14.03.2009 13:33 
Sicher habt ihr in den letzten Tagen auch die Berichte aus Winnenden verfolgt ... neben der Trauer um die Opfer habe ich mich ziemlich früh gefragt, was für ein Mensch - und natürlich, was für ein Typ der Täter wohl war.

So langsam kommen immer mehr Details in die Medien, die meinen Anfangsverdacht, dass es sich um einen Sachtyp handelt, verstärken.

Heute las ich z.B. folgenden Satz: "Von seiner Persönlichkeit her war er ein zurückhaltender, eher stiller Mensch, etwas verschlossen."

Er sei oft geärgert worden, habe dies aber hinuntergeschluckt. Freunde hatte er nur sehr wenige. Im Unterricht sei er eher ruhig gewesen, wenn man ihn aufgerufen habe, seien die Antworten aber kompetent gewesen.

Vom Gesicht her erinnert er mich auch an einen Sachtyp.


Werner (Beziehungstyp, wir-bezogen, zukunftsorientiert, Denker - Typencode 1332)

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A1   RE: Amoklauf sully - 14.03.2009 18:14 
Das war auch mein erster Gedanke „ein ST“! Und ich finde auch es hat sich bestätigt! Auch seine Großeltern haben ihn bei Problemen nicht erreicht, Ärger hat er mit sich selbst ausgemacht. So viel Aufmerksamkeit, wie er jetzt bekommt, gab es für ihn sicher nie und auch dass er Andere für seine Situation verantwortlich macht ist nur typisch... Allen Ärger in sich aufsaugen, Phantasien sammeln, in Gedanken ausbauen bis sie immer realistischer werden. In dieser Welt lässt es sich gut leben, weil man hier unangreifbar ist, bis das Fass überläuft und sich an falscher Stelle entlädt. Horror, in diesem Fall!!!




andrea (ST)

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A2   RE: Amoklauf heather - 14.03.2009 21:02 
@Sully /
Werner: Was mich mal interessieren würde, wäre der Vergleich der verschiedenen Typen. War Steinhäuser auch Sachtyp? Ich meine ja eher Handlungstyp.

Und was mich auch interessieren würde: wie habt ihr Psychographen das Thema "bearbeitet"?. Ich habe mittwoch abend vor dem Fernseher gesessen und dann erst mit den Bildern, reportagen usw. war ich in der Lage, nachzuvollziehen, was da passiert ist. Und brauchte dann ca. 2 Stunden zum "Runterfahren"...

sind es eher die Zunkunftsorientierten die sich mit Fragen wie: "es muss sich zukünftig was ändern"? beschäftigen??? Oder hat es eher was mit dem Beziehungs- Bereich zu tun, denn die Frage nach Änderung geht echt an mir vorbei, weil ich nicht wüsste, was sich ändern sollte.

Nadine (HT)

@sully: schön, von Dir zu lesen:-)))

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A3   RE: Amoklauf heather - 14.03.2009 21:03 
...stimmt nicht ganz: ändern lässt sich schon was: mehr auf den anderen achten, vor allem auf die, die besonders ruhig und zurückgezogen sind- eben einfach Beziehungen aufnehmen und sich für den anderen interessieren...

Nadine (HT)

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A4   RE: Amoklauf werner - 14.03.2009 21:24 
Zitat:

@Sully /
Werner: Was mich mal interessieren würde, wäre der Vergleich der verschiedenen Typen. War Steinhäuser auch Sachtyp? Ich meine ja eher Handlungstyp.

Und was mich auch interessieren würde: wie habt ihr Psychographen das Thema "bearbeitet"?.

Hallo Nadine und Sully!

Über den Steinhäuser aus Erfurt (?) weiß ich leider zu wenig, das scheint aber ein anderes Muster gewesen zu sein, ja.

Als Denker mache ich mir natürlich viele Gedanken, ganz klar. Da es aber so völlig irreal war und ist, was da geschah, fehlt mir der Vergleich und damit vermutlich auch der Bezug, obwohl ich so "nahe" dran bin, rein räumlich. Oder es hat mich nicht sonderlich erschreckt weil am Tag davor noch in den USA jemand Amok gelaufen ist und die Verrücktheiten ja fast schon Alltag sind.

Peinlich fand ich die ganzen Politiker-Auftritte gleich danach, vor allem Herr Oettinger, völlig unpassend und "daneben". Da sträubt sich was in mir, emotional zu reagieren und meine Resource "Sachlichkeit" rettet mich ...


Werner (Beziehungstyp, wir-bezogen, zukunftsorientiert, Denker - Typencode 1332)

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A5   RE: Amoklauf buchfrau - 14.03.2009 21:37 
Zitat:

wie habt ihr Psychographen das Thema "bearbeitet"?.
Nadine (HT)



Ich habe auch die Pressekonferenz angeschaut und einige Berichte hinterher.

Dadurch, dass wir im Nachbarort sind, wurden alle Kigas und Schulen abgeriegelt und der Hubschrauber kreiste während der Verfolgung über unserem Haus.
Wir wussten zwar, dass es höchst unwahrscheinlich ist, dass er sich ausgerechnet zu uns verläuft, aber ein restrisiko bleibt und da spürt man schon seine Nerven.

Am Tag danach kamen dann die Menschen mit den Berichten, die Freundin meines Sohnes ist gestorben, die Freundin der Freundin ...

Ich bin immer froh, wenn ich nicht daran denken muss, werde aber auf jeden Fall hingehen und eine Kerze aufstellen.


Petra 1323 BT-Wir-Vergangenheit-Macher

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A6   RE: Amoklauf sully - 14.03.2009 21:50 
Was Steinhäuser für ein Typ war, habe ich mich auch sofort gefragt, leider bin ich mir nicht ganz sicher tippe aber auch auf HT. Schon allein sein Gesichtsausdruck lässt mich dies vermuten. Obwohl er sich auch sehr zurückgezogen hat und vor dem Computer saß. Sich also auch in eine Scheinwelt begeben hat, die leider zur Realität wurde. (Außerdem hat er gern gegessen….)
Dieses Thema zu verarbeiten ist nicht ganz einfach…Ich war in Gedanken sofort wieder in Erfurt und es kamen Gefühle von damals wieder, die nicht ganz einfach für mich sind, weil ich damals leider in Erfurt war. Trotzdem kam mir sofort der Gedanke es war ein ST und ich wollte wissen wie er aussieht. Und dann Das!…völlig unscheinbar und ein hübscher junger Mann kuckt da aus dem TV.
Ob es ausreicht auf den anderen zu achten bezweifle ich, aber es ist ein mega wichtiger Anfang, denn das gibt es heute VIEL ZU WENIG!!!!
Ich bin mit den Verhältnissen an Schulen in Amerika alles andere als einverstanden, aber wenn sich in Deutschland etwas ändern soll und muss erscheint es mir sehr sachtypisch…ES WIRD IMMER NUR GEREDET…Amerika handelt, wenn auch sehr theatralisch

andrea (ST)

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A7   RE: Amoklauf conny - 14.03.2009 22:59 
Ich hab auch an einen ST gedacht, die Eigenschaften wurden hier schon aufgezählt.
Und durch die Egoshooterspiele hat er natürlich sein Selbstbewusstsein gestärkt, er war der Beste, der Mächtigste, der Held. Alles das, was er im wahren Leben nicht war oder sein konnte, weil er sich nicht getraut hat. Später "soll" er sich ja gewehrt haben, ein Bekannter hatte gessagt, dass er aggressiv war und ausgerastet ist als ihn ein paar Schüler hänselten.

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A8   RE: Amoklauf heerdt - 14.03.2009 23:18 
Ich stimme Euch zu, dass beim Attentäter vieles erkennbar ist, was wir sachtypischen Verhaltensweisen zuordnen.
Ich gebe zu bedenken, dass wir mit ihm keinen Konsens in der Typbestimmung mehr herstellen können und daher glaube ich, dass damit manches, was in diesem Forum geäussert wird, der Spekulation bzw. Interpretation zugeordnet werden kann.
Mir ist wichtig, dass der Aspekt der Konsensualität gewahrt bleibt und dass alle Diskutierenden sich der Spekulation bewusst bleiben.

Bernhard (ST, Du, Gg, Ma)

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A9   RE: Amoklauf bluaflava - 14.03.2009 23:54 
als ich am mittwoch mittag die nachrichten im radio hörte war meine erste reaktion (nach der fassungslosigkeit):"und bestimmt sagen die danach wieder: er war eigentlich ein ganz unscheinbarer, unauffälliger typ, ein sonderling, etc."
danach habe ich mich schon eher geärgert, da ich sowieso der meinung bin, dass generell zu wenig prophylaxe dafür aber viel analytisches durcheinander betrieben wird (wie konnte es dazu kommen anstatt, was kann man tun um dem vorzubeugen).
an jede schule bitte einen psychographen, der den lehrern und mitschülern mal einen einblick in die typenlehre gibt, wäre eine idee oder kurse zur persönlichkeitsbildung oder, oder, oder.

petra - ich/zukunft

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A10   RE: Amoklauf werner - 15.03.2009 09:16 
Zitat:

wäre eine idee oder kurse zur persönlichkeitsbildung oder, oder, oder.


Wir hatten ja auf einer Klausur schon mal darüber gesprochen, dass für Jugendliche ein Coaching auf dem psychographischen Hintergrund sinnvoll wäre - leider hat sich bis heute niemand darum weiter gekümmert ...

Werner (Beziehungstyp, wir-bezogen, zukunftsorientiert, Denker - Typencode 1332)

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A11   RE: Amoklauf mary - 15.03.2009 11:00 
Dieser schreckliche Vorfall hat mich auch sehr geschockt, zumal es meine frühere Schule ist und viele meiner früheren Kiga-Kids dort hingehen.

Ich finde es auch sehr schwierig bei diesen Amokläufern eine Typzugehörigkeit herauszufiltern ohne sie wirklich vorher gekannt zu haben. Was an einem Tag in den Medien steht, wird am anderen Tag wieder dementiert - ziemlich schwierig da die Wahrheit zu erkennen...

Grüße
Marion (BT,Denker,Wir,Zukunft)

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A12   RE: Amoklauf bluaflava - 15.03.2009 13:03 
werner, so ganz stimmt das nicht.
ich habe bereits etliche schulen aufgesucht und mit den rektoren/innen gesprochen, mit lehrern diskutiert und auch mit zighunderten von eltern. die finden das alles ganz toll und sinnvoll, aber letzlich scheitert es immer an dem punkt, wo es um die kosten geht, die keiner übernehmen will. die rektoren sagen dass es dafür kein geld gibt, die lehrer sagen dass ihnen da die hände gebunden sind, die eltern klagen, dass sie sich das nicht leisten können. auf die frage hin ob ihr kind einen sportverein besucht oder ein anderes hobby betreibt, was ja auch geld kostet, antworten sie oft beschämt mit ja und finden aber, dass dies eben auch wichtig ist und dann zusätzlich sowas finanieren, ist einfach nicht drin. ich habe sogar schon versucht, über den förderverein einer grundschule einen kurs zustande zu bringen, aber immer war etwas wichtiger. deshalb engagiere ich mich ja weiterhin in familien. da haben wenigstens die eltern wohl eher das einsehen, da sie da OFFENSICHTLICH alle etwas davon haben. aber es sind natürlich zu wenige, die ich da erreiche.

petra - ich/zukunft

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A13   RE: Amoklauf tanina - 15.03.2009 20:43 

Hallo zusammen,

ich habe die ganze "Aktion" leider plötzlich sehr nah erlebt, da mein Sohn im benachbarten Lesssing- Gymnasium ist und mir schon früh per Handy die Nachricht "Mama, ich lebe! Mir geht es gut!" übermittelt hat. Davor hatte ich nichts mitbekomme, da ich bei der Arbeit in Schorndorf war.
Ich war im ersten Moment über seinen Anruf so entsetzt und geschockt, dass ich dachte, das kann alles gar nicht sein!Ich hielt es für einen schlechten Witz.
Er hat sich dann regelmäßig gemeldet und berichtet.. und mein Entsetzen und vor allem meine Hilflosigkeit wuchs von Minute zu Minute!Ich war zu dem Zeitpunkt allerdings trotzdem fähig,irgendwie  weiter zu arbeiten. Meine körperliche Anspannung und ohnmächtige Wut kam dann aber am Tag darauf: ich war wie gelähmt und fühlte mich, als würde ich neben mir stehen.....
Für mich ist die Frage, welcher Typ der Täter war nicht so wichtig oder interessant.Mich würde eher interessieren, wie die unterschiedlichen Typen mit diesem Ereignis umgehen, welche Aspekte bei der Berichterstattung wen interessieren, wie die Kinder und Jugendlichen am besten in ihrer Trauer unterstützt und getröstet werden können. Wie kann Schule wieder zu dem Ort werden, der eine gewisse Sicherheut bietet und an dem sie lernen und miteinander leben können!?

Liebe Grüße, Tanja

Tanja (BT)

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A14   RE: Amoklauf kpscholz - 16.03.2009 08:39 
Hallo Petra,

zu Deinem Kommentar (15.03.2009 13:03) kann ich nur sagen JA - stimmt.

Die Bereitschaft in die eigene Persönlichkeitsentwicklung zu investieren lässt in der Gesellschaft auch aus meinen Erfahrungen sehr zu Wünschen übrig. Erst, wenn das Kind im Brunnen ist - wird kurz mal darüber nachgedacht jedoch auch schnell wieder vergessen, da ja anderes auch Geld kostet.

Viele Menschen kennen heute den Preis von Dingen doch nur Wenige erkennen oder wollen erkennen oder werden dazu angehalten mal nach dem WERT zu schauen. Dem SELBSTWERT! Hier sind wir ganz nah an einem, aus meiner Sicht, gesamtgesellschaftlichen Problem.

Ob damit solche schrecklichen Taten vermieden werden können bleibt dennoch ein Fragezeichen.

Wir können es jedoch weiter versuchen, mit unseren bescheidenen Mitteln unsere Angebote an andere zu machen, damit diese vielleicht die Chance erkennen und beginnen können über sich selbst und ihren WERT und die damit verbundene Verantwortung für ihr Leben bewusster nachzudenken.


Klaus-Peter (BT)

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A15   RE: Amoklauf nadine - 16.03.2009 10:46 
Hallo,

auch mich beschäftigt dieses Thema und da ich aus Erfurt bin, kommen natürlich auch gleich die Bilder hoch. Ich war damals in der 10. Klasse als der Amoklauf am Gutenberg-Gymansium war (aber auf einer anderen Schule). Ich glaube, ich selbst war genauso ein Typ: ruhig, zurückhaltend, abgegrenzt von anderen und völlig versunken in meiner eigenen Welt. Es hat lange gedauert bis ich aus mir raus kam. Auf der einen Seite zog ich mich völlig zurück, andererseits wollte ich eigentlich nur Aufmerksamkeit. Endlich gesehen werden! Ich hatte damals eine ganz tolle Lehrerin, die es geschafft hat hinter meine Fassade zu schauen und der ich vertraute. Und überhaupt hatten viele Schüler ein sehr gutes und offenes Verhältnis zu den Lehrern. Was mich immer so stört, ist, dass man so wenig an die Eltern ran kommt! Sie spielen eine entscheidende Rolle. Aber wie viele Eltern nehmen keine Elternabende war, sind zu sehr mit sich selbst beschäftigt...Es nützt meiner Meinung nach nichts, nur die Kinder zu beobachten, auch Elternarbeit ist ein so wichtiges Thema, nicht nur in der Schule.

Nadine  (ST)

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A16   RE: Amoklauf nadine - 16.03.2009 11:02 
Was mir zu diesem Thema noch einfällt, ist "Resilienz". Immer wieder taucht dieses Wort in letzter Zeit auf. Kinder in ihrem Alltag widerstandsfähiger machen. Resilienz als Fähigkeit mit schwierigen Lebenssituationen umzugehen. Es heißt, dass Resilienz kein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal ist. Stimmt das? Mich würde interessieren wie sich z.B. ein Handlungstyp und ein Sachtyp in Bezug auf diese Fähigkeit mit Problemsituationen umzugehen unterscheiden. Die eigene Persönlichkeit spielt doch eine wesentliche Rolle!? Ist es nicht irgendwie typbedingt wie wir mit solchen Situationen umgehen? Inwieweit kann man verschiedene Typen überhaupt resilienter machen?

Nadine  (ST)

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A17   RE: Amoklauf heather - 16.03.2009 12:05 
Also, ich sammle jetzt mal die Fragen, die so in den letzten Mails vor allem von Tanja und Nadine aufgetreten sind- mich interessiert die Beantwortung ebenso:
- welche Aspekte der Berichterstattung interessieren welchen Typ besonders?
- wie können Kinder und Jugendliche am ehesten in ihrer Trauer unterstützt werden?
- wie kann Schule wieder zu dem Ort werden, der Sicherheit bietet?
- wie gehen die verschiedenen Typen mit Problemsituationen um?
- wie kann man die verschiedenen Typen resilienter machen?


Also mich hat besonders interessiert, was das Motiv des Täters gewesen sein könnte. Und dabei ist mir völlig unklar, dass der Täter deshalb die Tat begangen hat, um im Mittelpunkt zu stehen, wenn er es doch hinterher gar nicht mehr mitbekommt. Ich verstehe einfach nicht, dass jemand auf diesem Wege Aufmerksamkeit möchte, um sich dann hinterher zu erschiessen und nichts mehr von dem Rummel mitzubekommen. Leider ist ja zum Motiv nur fadenscheinig etwas zu Tage getreten und für meine Begriffe nicht ausreichend (wie auch anders, wenn der Täter nicht mehr lebt), um etwas zu erkennen und daraus resultierend auch etwas zu verändern. Ich bin doch schon ganz schön resigniert, weil ich mir nicht vorstellen kann, was sich aus dieser Tat für Konsequenzen ergeben sollen.

Im Fall Steinhäuser in Erfurt war es dann doch ein wenig anders: nach der Tat wurde das Gesetz geändert, dass auch Gymnasiasten in der 10.Klasse den Realschulabschluss machen können. Weiterhin wurden die Waffengesetze verschärft, doch was sollen die Konsequenzen aus dem Fall von Winnenden sein? Der Täter hatte einen Schulabschluss, war doch noch relativ integriert (gestern abend zumindest berichtete dies eine Lehrerin der Berufsschule)...

Am Samstag hatte ich in einem Seminar die Frage von Müttern, wie sie ihren Kindern die Angst nehmen können. Ich finde es echt Wahnsinn, welche Kreise solch eine Tat doch zieht...



Nadine (HT)

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A18   RE: Amoklauf conny - 16.03.2009 12:40 
Nach der Frage des Motivs, interessierte mich das Umfeld des Täters. Leider sind es auch zu wenige Informationen, da meist die zig mal benannten Eigenschaften wiederholt werden. Letztendlich werden wir nicht hinter den Täter sehen können, erstens, da er sich erschossen hat und zweitens wird im Moment viel dementiert.
Interessieren würde mich eine Stellungnahme der Eltern, die sich verständlicherweise im Moment noch im Hintergrund halten oder über ihren Anwalt Stellung beziehen.

Ich habe mich auch gefragt, wie Schule wieder ein Ort der Sicherheit werden kann. Ich denke mal nicht, dass Deutschland die Maßnahmen wie in den USA angleichen wird. Wer einen Amoklauf durchziehen will, den hält nichts auf.
Noch schärfere Waffengesetze - das kann ich mir nicht vorstellen. Meiner Meinung nach dürften nur Menschen eine Waffe haben, die sie im Beruf benötigen (Bundeswehr, Polizei) und diese müssen dann auch in den Institutionen bleiben.
Die Kinder müssen einfach stark gemacht werden und das nicht erst in der Schule, sondern schon im Kindergarten durch Präventionsmaßnahmen - und programme.

Conny (HT)

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A19   RE: Amoklauf bluaflava - 16.03.2009 15:56 
ich glaube, dass der amokläufer seinen plan nicht bis zur letzten konsequenz seines handelns durchdacht hat (könnte das wieder eher zum ST passen?)und gar nicht vorhatte, sich zu töten, letztlich gar nicht auf dem schirm hatte, was DANACH ablaufen wird. die tat stand da wohl eher im vordergrund, wie ein ventil, aber eben nicht die folge. würde auch zur vergangenheitsorientierung passen, dass lange etwas im verborgenen schlummert, sich anhäuft und anhäuft, daraus ein solcher plan laaangsam entsteht, aber die zukunft wird ausser acht gelassen dabei.

über das nachsinnen von angela merkel, ob man nun die waffengesetze verschärfen sollte, ärgere ich mich auch. sinnvoller fände ich eine frühe konfliktbewältigungsschulung (in welcher form auch immer.

mit den waffen ist es doch genauso, wie wir schon über pg diskutiert haben. ich kann sie als hilfsmittel (PG), bzw. schutzmaßnahme (waffe) verwenden, aber wenn ich das will, kann sie natürlich auch zum negativen einsetzen. mir könnte man hunderte von waffen vor die nase legen und ich würde deshalb noch lange nicht damit rumballern.

petra - ich/zukunft

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A20   RE: Amoklauf nadine - 16.03.2009 18:52 
ein motiv für eine solche tat kann ich mir nur schwer vorstellen. und noch schlimmer finde ich vorstellung, dass jugendliche so etwas planen. ich weiß nicht, was in solchen köpfen vorgeht. irgendetwas muss das fass zum überlaufen bringen, eine kurzschlussreaktion, weil alles nur in sich reingefressen wurde und raus muss...ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass aufmerksamkeit hier ein motiv sein soll.

ich denke schon, dass das waffengesetz verschärft werden soll. ich war heute im supermarkt: da war ein großes schuld, dass an unter 16jährige nicht mal ein feuerzeug oder streichhölzer verkauft werden. warum darf dann aber ein 12jähriger (mit sondergenehmigung) im schützenverein ein waffe in die hand nehmen? das ist für mich absolut unbegreiflich! aufklärung hin oder her... kinder sollten niemals so früh umgang mit waffen haben.

Nadine  (ST)

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A21   RE: Amoklauf werner - 16.03.2009 20:07 
Als Motiv kommt durchaus ein "Mitnahme-Suizid" in Frage - wenigstens im Tod einmal gesehen und beachtet werden. Der Schritt dahin kann durchaus eine Kurzschlussreaktion sein.

Zu den Waffen würde ich sagen: An Schützenvereine nur solche mit harmloser Munition - damit kann ich auch zielen üben, wenn es mir Spaß macht. Und an Privatpersonen überhaupt keine Waffen zulassen - was für einen Sinn macht das? Wir leben hier ja nicht im australischen Busch, wo die Krokodile morgens vorbeischauen.

Was man tun könnte darüberhinaus, auch in Richtung Vorbeugung: Keine Morde mehr im Fernsehen zeigen und solche Filme verbieten, in denen Morde gezeigt werden. Keine "Spiele", in denen aus der Schützen-Position das Töten verlangt und belohnt wird - hier könnte doch die Online-Durchsuchung (und -Löschung) einsetzen, die Herr Schäuble plant. Wer schießen will am PC kann ja Moorhühner jagen.

Und natürlich, was Bernhard angesprochen hat: Konfliktlösungstrainings als fester Bestandteil des Unterrichts (natürlich ohne Noten!) und ein Fach in dem trainiert und besprochen wird, wie man mit sich selbst sinnvoll umgeht, Probleme löst, das Leben und seine Hürden meistert usw.

Resilienz sehe ich als eine angeborene Stärke der Beziehungstypen, was nicht heißt, dass die anderen Typen diese nicht entwickeln können ...

Werner (Beziehungstyp, wir-bezogen, zukunftsorientiert, Denker - Typencode 1332)

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A22   RE: Amoklauf heerdt - 16.03.2009 20:39 
Ich glaube nicht, dass mit staatlichen Regulierungen irgendwas zu erreichen ist. Als in USA Alkoholverbot war (Prohibition) haben die Menschen ihren Whiskey eben aus Kaffeetassen getrunken.
Wenn Menschen etwas wirklich wollen, finden sie Wege.

Was helfen könnte, ist nach meiner Meinung eine frühzeitige Arbeit an einer Bedienungsanleitung für sich selbst, an Werteentwicklung, an Bewusstheit bezüglich dessen, was in uns und um uns herum ist.

Das wiederum halte ich nur für vermittelbar, wenn die Menschen dafür offen sind. Wie sollen aber Menschen offen sein, wenn sie hinter realen und virtuellen Mauern groß werden.

Wie kann man Menschen für Offenheit motivieren, die gelernt haben sich hinter Mauern sicher zu fühlen, statt davor?
Wie kann man sie dazu motivieren, gewaltfrei sein zu wollen?

Bernhard (ST)

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A23   RE: Amoklauf petrar. - 16.03.2009 20:42 
Hallo,

ich glaube nicht, dass ein Verbot von Gewalt Darstellung in Spielen oder TV wirklich hilft. Dort kommt die Gewalt die in den Menschen vorhanden ist nur zum Ausdruck. Für mich stellt sich eher die Frage wie man sein Leben gestalten kann, dass überhaupt kein Bedarf besteht nach Gewaltszenen.

Schon während der  Prohibition in den USA hat man gelernt, dass man durch Verbote nichts ändert. Wenn wir uns die letzten 3000 Jahre Geschichte anschauen, in der die modernen Medien eine untergeordnete Rolle spielen, ist Gewalt immer vorhanden gewesen.

Mein Augenmerk auf Vorbeugung wäre sicherlich bei der Konfliktbewältigung und allgemeinen psychologischen Schulung in Schulen.

Petra (ST/Denker/Du/Gw)

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A24   RE: Amoklauf werner - 16.03.2009 20:47 
Was wir alle als Vorbeugung und auch als Krisenintervention sofort tun können ist, uns in einem der diversen Internet-Foren zu engagieren, wo Jugendliche in Krisen nach Hilfe suchen - z.B. auf http://www.hilferuf.de." target="_blank">www.hilferuf.de.

Dort sind regelmäßig Jugendliche mit suizidalen Krisen und auch mit Tötungsfantasien - und kaum Professionelle, die sich dem annehmen. Wenn jeder von uns nur an einem oder zwei Tagen im Monat sich zwei Stunden Zeit nimmt für so etwas wäre schon viel geholfen ... denn dort sind die "Klienten", die unsere Kenntnisse und Kompetenzen brauchen und sie auch annehmen!

Werner (Beziehungstyp, wir-bezogen, zukunftsorientiert, Denker - Typencode 1332)

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A25   RE: Amoklauf sully - 16.03.2009 20:53 
Ich glaube schon, dass es bei ihm etwas  mit Aufmerksamkeit bekommen zu tun hatte. Warum ist er sonst geflüchtet. Erst als es keinen anderen Ausweg mehr gab hat er die letzte Konsequenz daraus gezogen. Und warum waren es so viele Mädchen?
Mich hat zuerst interessiert wer so etwas schon wieder fertig gebracht hat und wie viele Unschuldige darunter leiden mussten. Dann kam die Frage wie sich die anderen Schüler fühlen und wie vor allem den Eltern und Angehörigen der Opfer beigebracht wird, dass es liebe Menschen nicht mehr gibt und das durch so einen Wahnsinn.
Ich weiß nicht, ob es an meiner Zukunftsorientierung liegt oder an einer ganz natürlichen Angst, ich sehe das nächste Mal (was es hoffentlich NIE gibt) schon vor mir und denke verzweifelt darüber nach wie es verhindert werden könnte wenn so jemand in einer Schule unterwegs ist. Wie man aus anderen Berichten weiß, muss es ja nicht mal eine Schule sein. Es kann überall passieren.
Es gehören eben keine Waffen in private Haushalte. Schützenvereine muss es doch auch nicht geben. Wozu? Damit die grünen und grauen Jacken mit Abzeichen behangen werden? Ich habe gestern einen Bericht gesehen, wo ein Waffenhändler Waffen für 3jährige vorgestellt hat. Wo leben wir eigentlich?



andrea (ST)

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A26   RE: Amoklauf buchfrau - 16.03.2009 21:01 
Zitat:

Wie kann man sie dazu motivieren, gewaltfrei sein zu wollen?

Bernhard (ST)

Es muss die durchgängige Vorbildhaltung aller Erwachsener sein und jeder muss einen eindeutigen Vorteil gegenüber allen anderen Verhaltensweisen haben.

Und das wiederum ist die reine Utopie..leider.

Petra 1323 BT-Wir-Vergangenheit-Macher

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A27   RE: Amoklauf buchfrau - 16.03.2009 21:06 

Sogar im Kindergarten raten Eltern ihren Kindern "richtig fest zurück zu schlagen", wenn jemand ihnen weh tut.
Jetzt kürzlich zweimal bei mir in der Einrichtung passiert. Da kann man die Grundeinstellung dieserEltern erahnen und was sie ihren Kindern vermitteln. Dunkelziffer unbekannt...

Mich wundert eher, dass eigentlich so wenig Amokläufe passieren. Im Vergleich dazu, wie viele Menschen auf so engem Raum "nicht artgerecht" gehalten werden.

Petra 1323 BT-Wir-Vergangenheit-Macher

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A28   RE: Amoklauf sully - 16.03.2009 21:07 
Eine (Art-) Konfliktlösetraining gibt es an verschiedenen Schulen schon. Nur werden die Schüler damit sehr oft allein gelassen und es gibt Schüler die als Schlichter eingesetzt werden. Das ist ganz schön viel Verantwortung, die auf diesen Schülern lastet.
Frau von der Leyen, wurde von einer Schülerin gebeten solche Stunden mit in den Lehrplan aufzunehmen, leider war dies ihrer Meinung nach nicht nötig????????????? Die Schulen können diese Stunden selber in ihren Schulablauf integrieren. Sieht man ja wie das funktioniert.

andrea (ST)

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A29   RE: Amoklauf mary - 17.03.2009 11:21 
Natürlich sind sämtliche Präventionsmaßnahme auch sehr wichtig und dürfen auf keinen Fall vernachlässigt werden! Aber hier heißt der entscheidende Faktor doch oft: Geld...  

Darum denke ich schon, dass es auch sehr hilfreich wäre solche Sachen wie Waffen, Softguns und gewalthaltige Computerspiele stärker einzuschränken!
Denn bei vielen Amokläufen hatten die Täter Zugang zu Waffen oder wuchsen damit auf: "Väterliche Waffenkunde: Der Zugang zu und der Umgang mit Waffen ist oft über das Eltenhaus vermittelt" (WN Zeitung).

Denn "Gewalt wird gelernt". Je früher und je mehr Kinder/Jugendliche mit Gewalt in Berührung kommen desto mehr findet eine Abstumpfung und Desensibilisierung dagegen statt und die Hemmschwelle sinkt. Und das muss keine körperliche GEwalt sein, sondern gilt auch genauso für verbale Gewalt, Computerspiele, usw.

Wenn solche Sachen verboten werden, werden sie immer noch gemacht, aber bestimmt nicht mehr so viel, so selbstverständlich, offensichtlich und gelten als ok. Dann machen sich viele vielleicht sogar erst Gedanken darüber!!!

Ich finde übrigends auch, dass Waffen nichts in privaten Haushalten zu suchen haben! Wenn manche Leute das brauchen, dann sollen sie sie im Schützenverein lassen!

Grüße
Marion (BT,Denker,Wir,Zukunft)

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A30   RE: Amoklauf heerdt - 17.03.2009 12:17 
An Alle etwas Philosophisches zur Entstehung von Gewalt:

Der Keim von Gewalt liegt in der Vorstellung, wie andere Menschen zu sein bzw. nicht zu sein haben.
Wir erfahren diese Vorstellung meist schon in frühester Kindheit von Eltern, Erziehern, anderen Kindern, schlauen Leuten .....
Wir haben vermutlich daraus gelernt, dass es in Ordnung ist so zu fühlen, so zu denken, so zu handeln, wie es uns von Menschen vorgegeben wird.
Dieser Keim wird von Generation zu Generation weiter gegeben, weil es ja in Ordnung ist zu wissen, wie andere fühlen, denken, handeln sollen. Besonders die Kleineren und Schwächeren.
Und dieser Keim kann in uns Aggressionen erzeugen, denn wer will schon freiwillig kleiner und schwächer sein.

Im Falle des Attentäters vermute ich, dass er anders war, als ihn sein Vater oder sonstwer möglicherweise haben wollte. Daraus könnte eine für lange Zeit stille Aggression gewachsen sein. Eine Aggression, die mit Verzweiflung und Hilflosigkeit einher ging. (Depression wird auch als nach Innen gerichtete Aggression erklärt)

Ich glaube, daß psychographisches Wissen geeignet ist diesen Teufelskreis aufzulösen.
Die wichtigste Frage für mich bleibt daher: Wie erreichen wir, dass sich Menschen für dieses Wissen mehr öffnen als bisher?
Wie kommen wir zu mehr Multiplikatoren?

Bernhard (ST)

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A31   RE: Amoklauf werner - 17.03.2009 12:29 
@ Bernhard: Dem kann ich nur zustimmen - vor allem in deiner Schlussfolgerung.

Wir suchen weiter bzw. beobachten, was in dieser Richtung funktioniert!


Werner (Beziehungstyp, wir-bezogen, zukunftsorientiert, Denker - Typencode 1332)

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A32   RE: Amoklauf mary - 17.03.2009 13:54 
Das glaube ich auch, dass die PG ein geeignetes Mittel wäre - aber bis die flächendeckend angewandt wird, wird es wohl noch eine Weile dauern...

Wahrscheinlich war er anders als ihn sein Vater/Eltern haben wollte. Aber wievielen Jugendlichen geht das so - und die greifen nicht gleich zur Waffe und laufen Amok...

Marion (BT,Denker,Wir,Zukunft)

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A33   RE: Amoklauf werner - 17.03.2009 14:31 
Zitat:

Das glaube ich auch, dass die PG ein geeignetes Mittel wäre - aber bis die flächendeckend angewandt wird, wird es wohl noch eine Weile dauern...



Ich bin da auch skeptisch, was die Geschwindigkeit der Verbreitung anbetrifft. Mir scheint, bevor man sich auf die Typunterschiede einlässt (jetzt mal abgesehen vom Modell, das diese erklärt) braucht es einige andere zwischenmenschliche Qualitäten - und da ist ja ebenso Mangel vorhanden, z.B. an Interesse für andere Menschen, Einfühlungswillen und -vermögen, Teilen, sich engagieren, über den eigenen Gartenzaun hinausblicken.

Solange würde ich vorschlagen: Waffen wegpacken und Klassentüren von innen verschließen - und wenn es sich gegen die Industrie durchsetzen lässt möglichst viele der schlimmen "Spiele" vom Markt nehmen. Wer es dann heimlich spielen will, soll es halt tun - aber nicht im MediaMarkt eine Auswahl von 20 verschiedenen, nach denen schon die Siebenjährigen schielen.

Werner (Beziehungstyp, wir-bezogen, zukunftsorientiert, Denker - Typencode 1332)

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A34   RE: Amoklauf heerdt - 17.03.2009 15:00 
Skepsis hin, Skepsis her,
mich beginnen Zeit und Raum zu ärgern, den wir uns nehmen um zu lamentieren was alles nicht geht und was wir alles noch nicht können!

Was hindert uns daran etwa ein 45 Minuten-Standardprogramm unterstützt von einer Präsentation zu entwickeln und den Schulen in unserer Umgebung zum Einstieg in das Thema kostenlos anzubieten.
Das Ganze mit einem Pressetext und Interviewangebot an die örtlichen Medien unterlegt.

Ich habe zur Kristallisation mal eine für andere Zwecke entwickelte Powerpoint-Präsentation aus 13 Folien zum Download auf meine Seite gestellt und nehme gerne konstruktive Vorschläge und Kommentare zur jugendgerechten Umgestaltung per Email entgegen. Auch andere Vorschläge zur Gestaltung der Unterrichtsstunde und der Presseinfo sammle ich gerne ein und gebe diese strukturiert wieder zurück.

Der Link heisst: http://www.sprechmanufactur.de/einfuehrung_psychographie.ppt" target="_blank">www.sprechmanufactur.de/einfuehrung_psychographie.ppt
Meine Mailadresse steht oben

Bernhard (ST)

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A35   RE: Amoklauf werner - 17.03.2009 15:23 
@ Bernhard: Deine Idee in allen Ehren - wenn du es "vormachst", wie es geht und wir es dann nachmachen können - toll.

Nur sagt meine bisherige Erfahrung, dass die Schulen nicht der geeignete Ort sind und die Lehrer andere Probleme haben. Täusche mich aber gerne, wie gesagt.

Es macht zudem einen großen Unterschied, ob jemand

a) die Psychographie für sich nutzt, also seinen Typus erkennt, daraus Konsequenzen zieht usw. oder ob er
b) fähig ist, das anderen weiterzugeben, sprich: es erst einmal so gut lernt, dass das theoretisch geht und dann auch die didaktischen Fähigkeiten plus passender Gelegenheiten hat, es zu beweisen.

Es ist ja nicht so, dass jemand, den das Thema interessiert, nicht genug Material und Menschen finden könnte ... aber es ist eben nicht die Masse, die von unserem Thema bewegt wird - und auch nicht muss.

Und selbst wenn - die Gefahr wäre auch größer, dass jemand z.B. seinem Hass auf Handlungstypen oder auf Du-Bezogene mit einer Schusswaffe Nachdruck verleiht. Und dann?

Werner (Beziehungstyp, wir-bezogen, zukunftsorientiert, Denker - Typencode 1332)

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A36   RE: Amoklauf bluaflava - 17.03.2009 15:24 
@marion,
weisst du was mir beim thema geld am meisten aufstösst? dass es oft jeeeeede menge geld gibt, wenn man irgendeinen karren wieder aus dem dreck ziehen muss aber vorher niiiiie welches zur verfügung steht um prävention zu betreiben.
plötzlich kann man politiker einfliegen lassen, psychologen en masse zur verfügung stellen, 30 "unbefangene" lehrer verpflichten, usw. das ist doch zum haare raufen...

zu den waffen nochmal. es gibt ja durchaus menschen, die einfach freude daran haben, "schöne" waffen zu sammeln, sowie andere schwerter oder messer oder was weiß ich... die munition ist das, was man unter verschluss halten sollte.
aber ich glaube da generell auch an das sprichwort: gelegenheit macht diebe.
neulich habe ich einen lkw- fahrer etwas knapp überholt und der hat sich total aufgeregt mit hupe und lichthupe und wilden gesten und ist an der nächsten ampel tatsächlich ausgestiegen und hat meine wagentüre aufgerissen und mich angeschnauzt, dass alles zu spät war. wenn ich mir nun vorstelle, so jemand, der sich da so schlecht unter kontrolle hat, hätte jetzt eine waffe dabei gehabt...

im grunde müsste man auch so bekloppte (für mich) sportarten abschaffen wie biathlon, was meint ihr was da los wäre.ich fand das schon immer beknackt. was muss man mit dem gewehr auf dem rücken durch`n schnee und sich dann plötzlich hinschmeissen um auf zielscheiben zu ballern- könnte man ja auch kleine blechsoldaten hinstellen.

petra - ich/zukunft

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A37   RE: Amoklauf bluaflava - 17.03.2009 15:26 
ps:... eine GELADENE waffe...

petra - ich/zukunft

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A38   RE: Amoklauf mary - 17.03.2009 20:31 
zuletzt editiert: 17.03.2009 21:07

@ Petra: Es ist genauso wie du sagst! Prävention wird einfach nicht für wichtig genug erachtet! Es muss immer erst was passieren, dann geht plötzlich alles ruckzuck...

Aber das ist ja in sämtlichen anderen Bereichen nícht anders und genauso unverständlich (z.B. Gesundheitspolitik).

Marion (BT,Denker,Wir,Zukunft)

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A39   RE: Amoklauf mary - 17.03.2009 21:13 
zuletzt editiert: 17.03.2009 21:14

Hierzu passend fällt mir ein:

Der Polizeichef vom Winnender Revier gab selbst zu, dass er selbst noch an der Wichtigkeit eines Seminars zur Probe eines Amoklaufs  gezweifelt hatte. Dass sowas in Winnenden passiere, sei doch so wahrschienlich wie ein Sechser im Lotto.
Tja, - und schon hat es sich aufgezahlt....

Marion (BT,Denker,Wir,Zukunft)

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A40   RE: Amoklauf werner - 18.03.2009 20:36 
Zitat:

Das glaube ich auch, dass die PG ein geeignetes Mittel wäre - aber bis die flächendeckend angewandt wird, wird es wohl noch eine Weile dauern...


@ Marion/Bluaflava/Bernhard: Nochmal zum Thema, was und wie die PG zur Prävention beitragen könnte ...

... bei der "Anwendung" steht hier meiner Meinung nach das "Verständnis" im Vordergrund - denn einer der Gründe, dass die Eltern ihren Sohn so völlig falsch eingeschätzt haben war doch offenbar, dass sie ihn "missverstanden" haben.

Wenn ich einmal nur von mir ausgehe (und ich weiß ja, dass es vielen so geht, die von den Typunterschieden hören) hat sich mein Verständnis für Menschen insgesamt (gerade auch für die "andersartigen") enorm gesteigert weil ich sozusagen Einblicke ins "Innenleben" bekommen habe.

Praktisch heißt das doch dann, dass schon einer pro Familie, Klasse oder in einem Team, der um die Typunterschiede Bescheid weiß, der anders zuhört, hinsieht und im Ernstfall auch passend agieren kann, einen großen Unterschied macht. Es müssen also nicht alle in einer Familie unbedingt wissen, wer welcher Typus ist und alle Details kennen.

Genauso könnte ein Lehrer einen großen Unterschied machen, der in dieser Sache Bescheid weiß.

Al Gore hat auf die Frage, wie er gedenke, Menschen von der Brisanz des Klimawandels zu überzeugen geantwortet: "Person by person. City by city. Country by country." ... deshalb denke ich, jede unserer Aktivitäten zählt und macht Sinn; auch jeder Versuch, wo jemand eine Chance sieht, für mehr Verständnis und weniger Missverständnisse zu werben. Es muss ja nicht gleich ein spezielles Anti-Missverständnis-Training sein ...  

Werner (Beziehungstyp, wir-bezogen, zukunftsorientiert, Denker - Typencode 1332)

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A41   RE: Amoklauf buchfrau - 18.03.2009 20:45 

Ich denke Prävention fängt in der Schwangerschaft an, bei den werdenden Eltern und deren Familien.
England hat es vorgemacht mit ihren Early Excellence Centern - ein gutes Beispiel um mit Müttern ins Gespräch zu kommen und deren Erziehungskompetenz zu stärken.

Weiter geht es in den Kindergärten, in denen wirklich geschultes Personal zur Elternberatung vor Ort sein muss, das sich auch traut Probleme anzusprechen, Missstände aufzudecken und so beziehungsfähig ist, dass Kindern Bindungsangebote gemacht werden.
Das könnte der richtige Ansatz für die Psychographie sein.

Motivation könnte durch Elternprämien geschaffen werden.

Mir geht es da wie petra, dass es mich ankotzt wieviel Geld plötzlich da ist, um die Hypo Real (ja ich weiß dass sie das machen müssen...) oder Abwrackprämien zu finanzieren...

Es gab am 26.02 eine tolle Radiosendung zur betriebswirtschaftlichen Auswertung des Perry Preschool Projekts. Geht auch zum Querlesen um den Inhalt zu erfassen und zu verstehen.

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/forschungundgesellschaft/925919/

Auch das Prävention auf höchster Stufe... und schaut euch mal den Lehrer/ Erzieher - KInd - Schlüssel an.

Gruß

Petra 1323 BT-Wir-Vergangenheit-Macher

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A42   RE: Amoklauf heerdt - 18.03.2009 20:55 
Am Ende sind wir nur unserer Zeit voraus:
http://www.musikmagieundmedizin.com/standard_seiten/kondratieff.html

Bernhard (ST)

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