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Thema: Abstraktionsniveau der Typen | |
Hallo, ich habe den Eindruck, dass es so etwas wie eine unterschiedlich verteilte Fähigkeit (oder vielleicht besser Neigung) zum abstrakten Denken gibt. Ich meine damit, daß jemand der ein hohes Abstraktionsniveau benutzt, über die "Dinge" sehr allgemein(gültig) spricht. Es kann auch eine Tendenz dazu bestehen, konkrete Dinge in allgemeine Theorien zu verwandeln. Das verwendete Abstraktionsniveau korreltiert dabei mit den Typen: Sachtyp = höchstes Abstraktionsniveau Bieziehungstyp = mittleres Abstraktionsniveau Handlungstyp = geringstes Abstraktionsniveau Natürlich ist dies nicht wertent gemeint. Jedes Niveau hat Vor- und Nachteile. Beste Grüße Andreas Lohr (ST) | |
A1 RE: Abstraktionsniveau der Typen | michael - 01.07.2005 13:18 |
Hallo Andreas, da könnte etwas dran sein. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einem BT (Erzieher) vor Jahren. Wir sprachen von der Sozialen Arbeit, Studium, Theorie etc. Als ich sinngemäß meinte: "Theoretisch arbeiten Sozialarbeiter ja alle daran irgendwann einmal arbeitslos zu sein" hat mir der BT heftigst widersprochen. Dieser Ansatz war für ihn nicht nachvollziehbar. Mir als ST haben übrigens die Rechtsvorlesungen während des Studiums durchaus Spaß gemacht. Man sagt den Rechtswissenschaften nach, dass sie mit das höchste Maß an abstraktem Denken verlangen. Gruß ST M. | |
A2 RE: Abstraktionsniveau der Typen | bluaflava - 02.07.2005 21:28 |
mir kam spontan der gedanke, dass die fähigkeit zum "abstrakten denken" evtl. eher v. d. bevorzugung im unterbereich tätigkeit abhängt. also vom "denken", "machen", "fühlen". abstraktion, wenn ich es richtig gelernt habe, ist immer zielgerichtet und subjektiv. da liegen vernunft und gefühl irgendwie im clinch. laut amerikanischer gehirnforscher scheint es so, dass die gehirnregion für emotionales denken alles sofort will, während das abstrakte denken langzeitziele im auge behält. jetzt ist zwar das fühlen im psychographischen sinne nicht ausschliesslich gleichzusetzen mit emotionen. dennoch der reiz,der von einer wahrnehmung ausgeht. ich bin mir nicht sicher, ob ich mich nun verständlich ausgedrückt ausgedrückt habe. ich bediene mich mal eines auszugs einer studie des amnerikanischen wissenschaftlers samuel mc clure v. der princeton- univ. im fachmagazin SCIENCE (bd.306, s.503). er und einige seiner kollegen stellten 14 probanden vor die wahl, entweder sofort einen geschenkgutschein zu bekommen oder n. zwei bis sechs wochen eine größere menge geld: "Sowohl bei der kurzfristigen als auch bei der langfristigen Aussicht auf eine Belohnung ist eine für das abstrakte Denken verantwortliche Gehirnregion am Entscheidungsprozess beteiligt. Bei der kurzfristigen Aussicht auf ein Geschenk spielen jedoch auch Emotionen eine Rolle, zeigten die Messungen der Gehirnaktivitäten der Probanden. Wenn sie sich entschieden zu warten, war der für abstraktes Denken zuständige Gehirnteil aktiver. Die Wettstreit im Gehirn kommt zustande, da sich das emotionale Denken nicht in zukünftige Situationen versetzen kann und Belohnungen sofort erhalten will, erklären die Wissenschaftler. Das logische Denken hingegen kann sich die zukünftigen Folgen einer Entscheidung gut vorstellen und vergleicht die Vorteile von kurz- und langfristigen Belohnungen miteinander. Das Wissen um den Konkurrenzkampf der Gehirnregionen bei Entscheidungen könnte auch helfen, Abhängigkeits- und Konsumentenverhalten besser zu erklären, glauben die Hirnforscher." möglichereise könnte es sein, dass der grundbereich tätigkeit, beziehung, zeit diese fähigkeit zusätzlich beeinflusst, d.h. entweder intensiviert, blockiert oder irritiert. mein erster impuls als fühler wäre das entgegennehmen des mir angebotenen reizes. als ST würde ich mir allerdings die alternativen anhören (ebenfalls wahrnehmen) und DANN überlegen, welche alternative (ST) die günstigere wäre. wobei mir als gegenwartsorientierte das warten etwas schwer fallen würde. also auch hier eine kurzfristige beeinflussung, die letztendlich nicht entscheidend wäre.... was meint ihr? lg petra (ST-fühler-ich-gegenwart) | |
A3 RE: Abstraktionsniveau der Typen | bluaflava - 03.07.2005 10:11 |
es könnte natürlich auch anders herum sein, dass die fähigkeit im grundtyp angelegt ist und von den unterbereichen beeinflusst wird. p. | |
A4 RE: Abstraktionsniveau der Typen | gabi - 03.07.2005 11:47 |
Andreas: Zu Deiner Einteilung des Abstraktionsniveaus … ich versuche das mal zu deuten. Zum hohen Abstraktionsniveau der ST’s: Er denkt sehr theoretisch, verallgemeinernd, statt konkret zu werden, ohne Bezug zur Realität, also nicht gegenständlich. Seine Ausdauer spricht da für ihn. Zum BT: Aufgrund seiner Fantasie, seinen Ideen kann er sich auf eine allgemeine Ebene gedanklich begeben, das Wesentliche schnell erkennen können, aber eher oberflächlich und nicht so ausdauernd wie ein ST. Zum HT: Da er sehr praktisch orientiert ist, liegt ihm das theoretische Denken sicherlich nicht so gut. Er ist wahrscheinlich zu realistisch, hat ein genaues Ziel vor Augen, um abstrakt denken zu können. Petra: Bei dem Unterbereich Tätigkeit sehe ich auch einen Zusammenhang. Als Denker begebe ich mich glaube ich auch auf eine abstrakte Ebene, allerdings bestimmt abschweifender und mit Fantasien angereichert. Als BT nehme ich meistens viele Reize wahr, versuche diese zwar in Zusammenhang zu bringen, kann aber aufgrund meines Denkens meistens nicht so schnell reagieren. Mein „Denker-Hirn“ schaltet sich zwar sofort ein, das gründliche Verarbeiten erfolgt aber später, vielleicht aufgrund meiner Vergangenheitsorientierung und meiner DU-Bezogenheit, ich möchte ja weiter zuhören, aufnehmen. Im Gegensatz dazu BT-Fühler, die für mein Empfinden super schnell Antworten parat haben, es scheint, als ob es das Denken gar nicht gebe. Bei den BT-Machern, die ja das Zuhören häufig vernachlässigen, erfolgt dann logischerweise auch nicht das intensive Verarbeiten. Vielleicht ist bei ihnen das abstrakte Denken nicht so ausgeprägt? Vielleicht können BT’s Situationen, ST’s ein bestimmtes Thema und HT’s Ziele besonders abstrahieren? Nur mal so als weitere These. Liebe Grüße Gabi (BT-Denker) | |
A5 RE: Abstraktionsniveau der Typen | bluaflava - 03.07.2005 12:18 |
@ gabi, das finde ich eine ganz gute beschreibung. mir fällt da noch ein, dass es doch ein drei-stufen-modell der lernzielformulierung (nach möller) gibt, mit der überschrift "abstraktionsniveaus von lernzielen". wenn ich da nun andreas` vermutung zu grunde lege, könnte es hier vielleicht stimmen. da wäre zum einen die richtziele (hohes abstraktionsniveau). es sind viele alternative formulierungen zugelassen.z.b. befähigt werden, am wirtschaftsleben teilzunehmen. könnte stypisch sein. zum anderen die grobziele (mittleres abstraktionsniveau). es sind wenige alternative formulierungen zugelassen. z.b. die verschiedenen anredeformen in geschäftsbriefenn kennen. könnte btypisch sein. und dann noch die feinziele (niedriges abstraktionsniveau). sie erlauben eine eindeutige bestimmung des gewünschten schülerverhaltens. z.b. zehn vorgegebenen geschäftsbriefen ohne anrede von zehn vorgegebenen anredeformen mindestens acht richtig zuordnen können. klingt vielleicht eher nach HT. kennt eigentlich jemand die abstrakte kinderuhr? das kind lernt die bedeutung von zeit über die ereignisse kennen, die eine bedeutung für sein leben haben. zeit ist nichts abstraktes mehr. lg petra (zeittyp) | |
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